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ARTIKEL 5

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Einer der wichtigsten Punkte und Anforderungen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit in allen von der EU-Kommission kofinanzierten Projekten sind die so genannten Multiplikatorenveranstaltungen. Der Zweck dieser lokalen, obligatorischen und hoch bewerteten Aktivitäten ist die Verbreitung von umfangreicherem Wissen über das einzelne Projekt, einschließlich seiner Ziele, Zielgruppen, Methoden, Ergebnisse und – nicht zuletzt – offener Ressourcen usw.

Die lokalen Multiplikatorenveranstaltungen finden in der Regel zeitgleich in allen Partnerländern statt. In der Regel werden die Multiplikatorenveranstaltungen innerhalb der Gesamtprojektlaufzeit angesetzt, wenn die Partnerschaft einen wesentlichen Teil der Projektaufgaben durchgeführt oder das Projekt sogar abgeschlossen hat. In einigen Fällen können im Rahmen eines Projekts zwei Multiplikatorenveranstaltungen geplant werden, die in der Regel zeitlich so gelegt werden, dass jeweils Teilergebnisse und Endergebnisse präsentiert werden können. In anderen Fällen handelt es sich nur um eine abschließende Multiplikatorenveranstaltung, und in einigen Projekten wird eine große Abschlusskonferenz Teil der Multiplikatorenfunktion sein, allerdings meist nur in einem der Partnerländer.

Im Projekt AiDKiT wird das Modell angewandt, dass in jedem Partnerland zwei Multiplikatorenveranstaltungen mit dem Fokus auf Teilergebnisse bzw. Endergebnisse und Präsentation offener Ressourcen durchgeführt werden müssen. Folglich fanden die ersten Multiplikatoren-Veranstaltungen in diesem Frühjahr statt, bei denen die Partner die Möglichkeit hatten, die Ergebnisse der anfänglichen Forschung und Berichterstattung über den Stand der Digitalisierung und der online-basierten Bildung in den einzelnen Partnerländern zu präsentieren – teilweise erste Ergebnisse der Entwicklung digitaler Lehrmethoden und digitaler Pädagogik usw. Die letzte Multiplikatorenveranstaltung ist für die Endphase des Projekts Ende 2023 geplant.

Als Beispiel für die AiDKiT-Multiplikatorenveranstaltungen stellen wir in der folgenden Karte einige der Aktivitäten der ersten dänischen Multiplikatorenveranstaltung vor, um zu zeigen, wie solche Multiplikatorenveranstaltungen organisiert werden können.

LEHRKRÄFTE MIT DIGITALER ERFAHRUNG – ABER AUCH VIELEN PÄDAGOGISCHEN FRAGEN

Die dänische Multiplikatoren-Veranstaltung 1 fand im März 2023 an einer Schule in Elsinore (Helsingør) statt. Zu den Teilnehmenden gehörten Lehrer*innen und Erzieher*innen, die zum Teil junge Menschen unterrichten und zum Teil über Erfahrungen im Unterricht mit Erwachsenen verfügen. Dies gilt im Allgemeinen für Erwachsene, die einer ethnischen Minderheit angehören. Die Teilnehmenden befassen sich im Allgemeinen sehr intensiv mit den Herausforderungen und Möglichkeiten, die mit dem digitalen Unterricht und ihrer beruflichen Arbeit in der Schule sowie in anderen Kontexten der Erwachsenenbildung verbunden sind.

Um den Bedürfnissen und Interessen gerecht zu werden, begann der dänische Partner mit einer allgemeinen Einführung zu den Erkenntnissen und Ergebnissen über Digitalisierung und digitale Pädagogik, die in ganz Europa gemacht wurden, wie sie im ersten Bericht des Projekts, dem Handbuch für bewährte digitale Praktiken, beschrieben sind. Diese Einführung beinhaltete auch einen Überblick über die Ziele und Methoden des Projekts, einschließlich des Kompendiums der digitalen Methoden, die derzeit in allen Partnerländern entwickelt werden. Als Teil der Einführung erhielten die Teilnehmenden auch einen Auszug aus dem Handbuch, wobei der Schwerpunkt auf den Abschnitten lag, die sich mit den dänischen Erfahrungen in der Digitalisierung und der digitalen Pädagogik befassen.

Danach folgte der Hauptpunkt der Veranstaltung, bei dem der dänische Partner eine Reihe von Aspekten und Erfahrungen in Bezug auf den Einsatz digitaler Methoden und Lernwerkzeuge im Unterricht sowohl für Erwachsene als auch für junge Lernende vorstellte. Dabei ging es unter anderem um die praktischen Möglichkeiten der Kombination von digitalen Werkzeugen mit persönlichem Unterricht in entsprechenden Unterrichtskontexten. Im Rahmen des sich aus dieser Präsentation ergebenden Dialogs beteiligten sich die Teilnehmenden aktiv an einer Diskussion und gemeinsamen Reflexion über Fragen im Zusammenhang mit dem praktischen Einsatz digitaler Methoden und – nicht zuletzt – den Herausforderungen, die Lernenden für die digitalen Lernpraktiken zu motivieren.

In diesem Zusammenhang wiesen einige Teilnehmende darauf hin, dass sich der digitale Ansatz vom traditionellen Unterricht im Klassenraum unterscheidet und dass die Motivation in dem Maße zunehmen wird, in dem die Lehrkräfte das besondere Potenzial digitaler Lernwerkzeuge besser nutzen können, als dies vielleicht heute der Fall ist. Dies gilt insbesondere für eine weitere Auseinandersetzung mit der Frage, wie die digitalen Möglichkeiten dazu beitragen können, einen neuen Lernraum zu schaffen. Ein entscheidender Punkt wird also auch die Weiterentwicklung und Verbreitung von Forschung und Wissen sein, die sich mit der Frage einer speziellen digitalen Pädagogik und den damit verbundenen didaktischen Überlegungen befassen.

Nachstehend finden Sie ein Beispiel für die Tagesordnung einer Multiplikatorenveranstaltung:

15:00-15:20         Begrüßung durch den Schulleiter

15:20-15:40         Einführung in das AiDKiT-Projekt und die Digitalisierung in Dänemark durch einen Vertreter der          

                             Partnerorganisation

15:40-15:50         Kaffeepause

15:50-16:30         Blended Learning – Möglichkeiten, Herausforderungen und Erfahrungen durch einen Vertreter der

                             Partnerorganisation

16:30-17:00         Fragen und Diskussionsrunde

17:00-17:30         Zusammenfassung und Abschluss