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                  2. NATIONALE ERKENNTNISSE AUS DER AKTU-

                  ELLEN FORSCHUNG ZU DIGITALISIERUNG UND

                  DIGITALER PÄDAGOGIK




                  2.1 EINLEITUNG

                  Die anfängliche nationale Sekundärforschung zielte darauf ab, ein Gesamtbild des ak-
                  tuellen Stands der allgemeinen Digitalisierung und der Erfahrungen mit der digitalen
                  Pädagogik in der Erwachsenenbildung in den Partnerländern zu erstellen. Dies gilt ins-
                  besondere für den Unterricht von erwachsenen Zielgruppen, die im Allgemeinen keine
                  Erfahrung mit digitalem Unterricht haben und für die die langen Zeiträume, in denen
                  der  Präsenzunterricht  während  der  Corona-Perioden  unterbrochen  wurde,  eine  be-
                  sondere Herausforderung darstellten.

                  Insgesamt zielten die nationalen Recherchen darauf ab, den aktuellen Stand in jedem
                  Partnerland  in  Bezug  auf  Erfahrungen,  Bedürfnisse  und  Anforderungen beim  Einsatz
                  digitaler  pädagogischer  Methoden  in  der  nicht-formalen  Erwachsenenbildung  unter
                  besonderer Berücksichtigung benachteiligterter Lernender zu klären und Beispiele zu
                  geben.  Dazu  führte  jede  Partnerorganisation  auf  der  Grundlage  eines  gemeinsamen
                  Rechercheleitfadens eine kurze Untersuchung zu diesen Bedingungen durch. Die nati-
                  onalen Berichte konzentrierten sich auf die Vor- und Nachteile digitaler Erfahrungen
                  und Praktiken in der nicht-formalen Erwachsenenbildung. Darüber hinaus wurde bei
                  der Untersuchung ein besonderes Augenmerk auf die pädagogisch-didaktischen Me-
                  thoden gelegt, die auf unterschiedliche Weise auf der Idee des umgekehrten Unter-
                  richts - auch bekannt als Flipped Learning - beruhen. In dieser Tradition besteht die
                  Grundidee darin, die aktive und autonome Beteiligung der Lernenden durch den „um-
                  gekehrten“ Lernprozess zu stärken. Nach der umgekehrten Methodik trainieren und
                  verbessern  die  Lernenden  ihren  Kompetenzen  durch  eine  systematische  autonome
                  Vorbereitung auf der Grundlage von - nicht zuletzt - digitalen Anleitungen und Lernma-
                  terialien, während sich die Rolle der Lehrkräfte von der Vermittlung des Lernstoffs hin
                  zur  Anleitung  und  Unterstützung  der  Lernenden  bei  der  eigenständigen  Lösung  von
                  Lernfragen verschiebt.

                  Wie bereits erwähnt, basiert der Rechercheleitfaden auf dem europäischen DigCom-
                  pEdu-Kompetenzrahmen,  der  die  digitale  berufliche  Weiterbildung  unterstützt  und
                  darüber hinaus zentrale Themen und Fragen im Umgang mit und der Bewertung von
                  digitalen  Kompetenzen  sowohl  bei  Lehrkräften  als  auch  bei  verschiedenen  Gruppen
                  von Lernenden untersucht. Im Hinblick auf den Stand der Forschung befassten sich die
                  Fragen insbesondere mit dem 1. Thema und mit Fragen wie:


                    Wie würden Sie den Stand der Technik und die aktuellen Trends in Bezug auf
                      die  nationale  Digitalisierung  und  eine  nationale  digitale  Strategie  in  Ihrem
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