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                  Was die Software betrifft, so waren die Antworten etwas optimistischer. Die Bildungs-
                  einrichtungen übernahmen die Verantwortung dafür, den Lernenden die Basissoftware
                  zur Verfügung zu stellen, die für die Durchführung des Unterrichts erforderlich war.
                  Weder die Lehrkräfte noch die Lernenden erhielten jedoch eine formale Schulung in
                  der  Verwendung dieser Software. Das  sorgte für  viel  Verwirrung, da  alle  Beteiligten
                  gezwungen waren, sich diese Programme selbst anzueignen, was viel Zeit und Mühe
                  kostete.

                  3.4.6 AUS SICHT DER LERHRKÄFTE: UNGEDECKTE BEDARFE UND HER-
                  AUSFORDERUNGEN IN DIGITALEN BILDUNGSUMGEBUNGEN


                  Die befragten Lehrkräfte betonten vor allem die Notwendigkeit des Zugangs der Ler-
                  nenden zur digitalen Hardware. In vielen Fällen hatten die Lernenden keine Ahnung,
                  wie sie die Geräte benutzen und welche Möglichkeiten sie schaffen können. Solange
                  die Geräte zur Verfügung stehen, können sie sich nach und nach mit ihnen vertraut
                  machen  und  die  grundlegenden  Funktionen  dieser  Geräte  kennenlernen.  Wenn  sie
                  dies verstehen, können sie ihre digitalen Kompetenzen und damit auch viele andere
                  Fähigkeiten weiterentwickeln.

                  Das Gleiche gilt auch für Lehrkräfte, aber im Allgemeinen ist die digitale Kompetenz bei
                  ihnen viel höher als bei den erwachsenen Lernenden, insbesondere bei den über 50-
                  Jährigen. Ein weiteres wichtiges Bedürfnis der Lehrkräfte ist es, eine Art Datenbank zu
                  erstellen, in der sie Materialien zu einer Vielzahl verschiedener Themen finden können.
                  Für Lehrkräfte ist dies oft eine sehr schwierige Aufgabe, da sie noch mehr Zeit investie-
                  ren müssen, um sich richtig auf den Unterricht vorzubereiten. Wenn eine solche Da-
                  tenbank eingerichtet würde, hätten die Lehrkräfte einen leichteren Zugang zu den Ma-
                  terialien, es wäre nicht so zeitaufwendig, und im Ergebnis würde sich die Qualität ihres
                  Unterrichts verbessern.

                  Als  größte  Herausforderung nannten  alle  befragten  Lehrkräfte,  dass  das  Niveau  der
                  digitalen Kompetenz das Hauptproblem des Online-Unterrichts ist. Sie neigen dazu,
                  viel Zeit mit technischen Fragen zu verbringen, statt mit dem eigentlichen Unterricht.
                  Daneben ist das Problem, die Konzentration und das Engagement der Lernenden wäh-
                  rend des Unterrichts aufrechtzuerhalten, die größte Herausforderung.

                  3.5 DIGITALE RESSOURCEN, DIE DEN VORAUSSETZUNGEN

                  DER LERNENDEN ENTSPRECHEN – DER FALL LITAUEN

                  Seit die Pandemie die Welt erschüttert hat, mussten sich die Menschen in fast allen
                  Bereichen ihres Lebens anpassen, und auch die Lehrkräfte bildeten keine Ausnahme.
                  Alle Lern- und Lehraktivitäten mussten in ein Online-Format übertragen werden, was
                  für die meisten Lehrkräfte eine Herausforderung darstellte, da ihre Lernenden geringe
                  Leistungen zeigten und nicht motiviert waren, auf „alte“ Weise zu lernen. Wie die Re-
                  cherchen zeigen, hatten alle befragten Lehrkräfte Schwierigkeiten, sich an die digitale
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