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hängig durchzuführen. Außerdem wurde die Methode des umgekehrten Ler-
nens angewandt – die Lernenden bearbeiteten die Lernmaterialien zu Hause
und hatten dann persönliche oder Online-Sitzungen mit den Lehrkräften, um
ihre Erfolge und Probleme zu besprechen und ihr Wissen zu vertiefen.
3. Das Projekt M-EASY zielte darauf ab, die mathematischen Fähigkeiten benach-
teiligter Personen zu entwickeln. Im Rahmen des Projekts wurden die Metho-
den des Blended Learning und des Reverse Training angewandt. Die Lernenden
konnten zu Hause mit der im Rahmen des Projekts entwickelten mobilen App
lernen und dann zu persönlichen Sitzungen mit den Ausbilder*innen kommen,
um ihre Fortschritte zu besprechen.
Deutlich höhere Leistungen sind das Hauptmerkmal für die Lernwirkung dieser be-
währten Verfahren. Motivierte Lernende - höhere Leistungen, die Lehrenden und Ler-
nenden mit ihrem individuell konstruierten Wissen die Möglichkeit geben, sich über
ihre Verfahren und Erfahrungen auszutauschen und zu reflektieren.
3.5.7 ZUGANG UND VERÜFGBARKEIT SIND GRUNDLEGENDE SCHLÜSSEL-
BEGRIFFE SOWOHL FÜR LERNENDE ALS AUCH FÜR LEHRKRÄFTE
Einer der wichtigsten Aspekte der Digitalisierung des Lehrprozesses ist es, sicherzustel-
len, dass schutzbedürftige erwachsene Lernende den notwendigen Zugang zu digitalen
Werkzeugen und zum Internet haben, denn nur dann können die Lernenden die Vor-
teile des digitalen Lernprozesses nutzen. Die Organisationen der befragten Ausbil-
der*innen verfügen über eigens eingerichtete Räume mit Computern und kostenlosem
Internetzugang, die von den Lernenden für ihre Zwecke genutzt werden können. Die
Lernenden sind willkommen, die Einrichtungen jederzeit kostenlos zu nutzen. Darüber
hinaus bieten ihre Organisationen auch kostenlose digitale Schulungen für diejenigen
an, die nicht mit der digitalen Kompetenz vertraut sind. Sie binden sie auch in Projekte
ein, die digitale Ressourcen nutzen, um diese benachteiligten Lernenden einzubinden
und Projekte zu entwickeln, die mit ihrer Eingliederung zusammenhängen.
3.5.8 AUS SICHT DER LEHRKRÄFTE: UNGEDECKTE BEDARFE UND HER-
AUSFORDERUNGEN IN DIGITALEN BILDUNGSUMGEBUNGEN
Die befragten Lehrkräfte und Ausbilder*innen haben auf einige unerfüllte digitale Be-
dürfnisse und Anforderungen in ihrer täglichen Unterrichts-/Ausbildungspraxis hinge-
wiesen. Was die Lehrkräfte selbst betrifft, so haben sie einen Mangel an digitaler Schu-
lung und an kostenlos zur Verfügung gestellten Tools empfunden, außerdem haben sie
Sprachbarrieren erlebt. Was die Lernenden betrifft, so stellten die Lehrkräfte fest, dass
es ihnen an Motivation und digitalen Fähigkeiten mangelt und dass einige von ihnen
Defizite aus früheren Schuljahren aufweisen. Ein weiteres Problem bei den Lernenden
war das Fehlen von Werkzeugen, die das Lernen interessant machen, was leider dazu
führte, dass beide Seiten das Interesse verloren.