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3.6.4 DIGITALER UNTERRICHT AUF GRUNDLAGE ALLGEMEINER DIDAKTI-
SCHER MODELLE
Eine Lehrkraft verwies z.B. auf das didaktische Beziehungsmodell von Hiim und Hip-
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pe das auf 6 didaktischen Faktoren für Lehr- und Lernprozesse der Lernenden auf-
baut:
Lernvoraussetzungen
Rahmenfaktoren
Ziele
Inhalte
Lernprozess
Beurteilung und Bewertung
Der Grundgedanke des Modells ist, dass, wenn ein Faktor beeinflusst wird, alle ande-
ren beeinflusst werden. Dies kann bedeuten, dass, wenn der Lernrahmen und der
Lernprozess durch die Umstellung auf eine digitale Lernumgebung beeinflusst wer-
den, auch die Ziele und Inhalte in gewisser Weise verändert werden.
3.6.5 ANPASSUNG VON LERNMETHODEN UND –MATERIALIEN AN UN-
TERSCHIEDLICHE LERNSTILE
Wie bei allgemeinen pädagogisch-didaktischen Ansätzen müssen auch die digitalen
Materialien an die unterschiedlichen Bedürfnisse und Voraussetzungen der Lernenden
angepasst werden:
„Ich probiere verschiedene Unterrichtsstile durch die Auswahl von Lernma-
terial aus, das Texte, Videos, Bilder und Übungen enthält. Manchmal haben
wir Diskussionsgruppen zu dem zu behandelnden Thema. Ich variiere beim
Üben des Lernens, indem ich Zusammenfassungen schreiben lasse, Präsen-
tationen anfertigen lasse, Übungen machen lasse, Kahoot spiele, um das
Lernen mit Spaß zu untermauern (...) Ich gebe den Lernenden aussagekräf-
tiges Feedback und benutze Plattformen, die eine Selbstkontrolle des Onli-
ne-Lernens ermöglichen, wie clioon-line.dk...“
3.6.6 UMGEKEHRTES LERNEN UND AUTONOMES LERNEN
Unter dem Gesichtspunkt der Motivation kann es ein positiver Faktor sein, die Ler-
nenden selbst mit der Planung ihres eigenen Lernens zu betrauen. Die Erfahrung zeigt,
dass einige Lernende tatsächlich durch die gewonnene Kontrolle motiviert sind.
17 s. Hippe, Else & Hiim, Hilde (2007): „Learning through experience, understanding and action“
(Dänisch).