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wurden viele Kursleiter*innen und andere Mitarbeiter*innen teilweise weitergebildet.
Heutzutage sind die meisten Lehrkräfte in der Lage, einige digitale Unterrichtsformate
zu präsentieren, aber diese entsprechen oft nicht der erwarteten pädagogischen
Mindestqualität für die Lernprogramme. Folglich empfinden die Lernenden den
Unterricht oft als langweilig, schwer verständlich, zu anspruchsvoll und ineffizient.
Lehrkräfte und Bildungseinrichtungen müssen experimentieren, um motivierendere
und besser auf die Lernenden zugeschnittene Programme zu entwickeln.
Zweitens fehlen vielen Lernenden die technischen Mittel, um sich aktiv am digitalen
Unterricht zu beteiligen. Bei vielen der derzeitigen digitalen Lösungen wird von den
Lernenden erwartet, dass sie mit Laptops oder Computern arbeiten. Eine relevante
Anzahl der am meisten benachteiligten Teilnehmenden hat fast keinen Zugang zu
solchen Geräten. Die Unterrichtslösungen sollten auch Aktivitäten beinhalten, die mit
Smartphones durchgeführt werden können.
Schließlich brauchen die Lehrkräfte einfache und leicht zu bedienende Lösungen. Die
meisten Kursleiter*innen beklagen sich darüber, dass sie nicht die Zeit haben, ihre
Fähigkeiten zu üben und zu verbessern, damit sie ihre Unterrichtseinheiten richtig an
die Bedürfnisse der Lernenden anpassen können. Es gibt zahlreiche intuitiv zu
bedienende Apps und Lerntools, die Lehrkräfte leicht nutzen könnten, wenn sie kurze
und einfache Beispiele für ihre Verwendung und Umsetzung im Unterricht bekämen.
Den Kursleiter*innen elementare und leicht nachvollziehbare Unterrichtsbeispiele
oder Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten, könnte ein motivierender erster Schritt
in ihrem dringenden Digitalisierungsprozess sein.
4.3 NATIONALE TRENDS IN DER DIGITALEN PÄDAGOGIK,
DER DIGITALEN KOMPETENZ UND DER NUTZUNG DIGITA-
LER RESSOURCEN – DER FALL RUMÄNIEN
Was die Überschneidung zwischen der digitalen und der pädagogischen Dimension im
digitalisierten Unterricht betrifft, so hat die rumänische Recherche gezeigt, dass alle
befragten Lehrkräfte bereits mit einigen Online-Tools und -Anwendungen vertraut wa-
ren und sie in bestimmten Kontexten vor der Pandemie eingesetzt haben (einige in
Lerngruppen, in denen sie mit interaktiven Tafeln arbeiteten, andere in Schulungspro-
grammen von Unternehmen, in der Regel um die Interaktivität des Kurses zu erhöhen).
Die Interviews zeigen, dass die Einstellung der Lehrkräfte fließender und aufgeschlos-
sener war, und sie erklärten, dass die Rolle der Pädagog*innen nicht mehr auf die tra-
ditionelle Rolle von Lehrkräften beschränkt ist, sondern auch Fähigkeiten der emotio-
nalen Intelligenz einschließen muss. Die meisten Lehrkräfte erklärten, dass der
Schwerpunkt eher auf dem liegt, was von den Lernenden aufgenom-
men/wahrgenommen wird, als auf dem, was vermittelt wird, und wir glauben, dass