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                  4.3.2 ÜBERGREIFENDE KOMPETENZEN ZUR UNTERSTÜTZUNG DIGITALER
                  BILDUNGUMGEBUNGEN
                  Die Interviews mit den Fachleuten ergaben in dieser Hinsicht nicht viele Lösungen, da
                  klar war, dass die Erleichterung der digitalen Bildung für die Gruppe der gefährdeten
                  Lernenden zu einem großen Teil von der nationalen Strategie zur Bewältigung dieses
                  Problems abhängt.

                  Lösungen könnten auf lokaler und nationaler Ebene durch Schulungsprogramme auf
                  lokaler Ebene, aber auch auf nationaler Ebene durch Workshops umgesetzt werden,
                  die für diese Kategorie sowohl in finanzieller Hinsicht als auch in Bezug auf die Häufig-
                  keit zugänglich sind.

                  Es ist bekannt, dass Rumänien mit dem digitalen Analphabetismus einer wichtigen Ka-
                  tegorie  seiner  Einwohner  konfrontiert  ist,  nämlich  derjenigen,  die  über  50  Jahre  alt
                  sind, oder derjenigen, die aus dem ländlichen Raum kommen  und keinen Zugang zu
                  dieser Art von digitaler Bildung hatten, da viele von ihnen keinen Computer besitzen
                  oder keinen Zugang zum Internet haben. Daher reagierten lokale Organisationen wie
                  Sprachzentren oder Erwachsenenbildungseinrichtungen, so gut sie konnten, aber mit
                  Einschränkungen.

                  4.3.3 AUS SICHT DER FACHLEUTE: UNGEDECKTE BEDARFE UND HERAUS-
                  FORDERUNGEN IN DIGITALEN BILDUNGSUMGEBUNGEN

                  Die Erkenntnisse aus den Interviews mit Fachleuten stehen auch im Zusammenhang
                  mit dem dringenden Bedarf an einer digitalen Lehrmethodik mit besonderem Augen-
                  merk auf: der Anpassung des Unterrichtstempos und des Lernrhythmus an die Lernfä-
                  higkeiten der Lernenden in dieser digitalen Umgebung, da sie aus neurologischer Sicht
                  nicht gleich sind, der Anpassung des Lehrplans an die digitale Lernumgebung, was be-
                  deutet, dass mehr Lernstunden für die Aneignung der Inhalte vorgesehen sind, die für
                  die Präsenzkurse konzipiert wurden, und nicht zuletzt einer Methodik für die Arbeit
                  mit unterschiedlichen Niveaus digitaler Kompetenzen in derselben Gruppe.

                  Die Lehrmethodik in der Online-Umgebung sollte sich auch darauf konzentrieren, wel-
                  che anderen Methoden die Lehrkräfte finden könnten, um die digitale Künstlichkeit,
                  die von benachteiligten Erwachsenen wahrgenommen wird, auszugleichen, indem sie
                  sicherstellen, dass sie den Lernenden ein ständiges Feedback geben und dass die digi-
                  talen Werkzeuge nur ein Mittel zur Vermittlung der Inhalte bleiben und dass sie wei-
                  terhin einen humanistischen Ansatz verwenden. Die rumänischen Fachleute sind der
                  Meinung, dass sich die Zukunft der Erwachsenenbildung in der digitalen Bildung anpas-
                  sen und auf andere Studienergebnisse aus der Neurowissenschaft, Psychologie oder
                  Soziologie stützen muss.
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